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Dankbarkeitsprojekt

06/12/2010

Die letzte Woche war es ganz still hier. Ich war viel am Arbeiten und erlebte sowas wie eine Schreibblockierung, gepaart mit schlechter Laune…  Ich habe mir deshalb selber ein kleines Projekt auferlegt, um wieder in den Fluss zu kommen, und um mich in all dem Vorweihnachtstrubel auf die Schönheit der kleinen Dinge zu konzentrieren:

Ich werde bis Weihnachten jeden Tag über mindestens eine Sache posten, für die ich dankbar bin. Das heisst nicht, dass es nicht auch andere posts geben wird, aber ich lege mich auf nichts fest und schaue mal, wohin mich das führt.

Tag 1

  • Ich bin dankbar für nette Nachbarn! Meine Kinder hatten gestern Abend keine Zeit mehr, Ihre Stiefel zu putzen, da wir erst spät wieder nach Hause kamen. Die zwei Ältesten haben es sich aber nicht nehmen lassen, sich beim Nikolaus mit Hilfe eines Briefes zu entschuldigen, und ihm ein paar kleine Gaben anzubieten. Als mein Mann und ich gegen Mitternacht Nikolaus spielen und die Stiefel befüllen wollten, mussten wir feststellen, dass der echte Nikolaus schon da gewesen war:

oder warte… ist das nicht der Zeichenstil von… ?!!

 

  • Ich bin ausserdem dankbar für einen schönen großen (und immer noch aufgeräumten!) Arbeitstisch, der mich seit unserer Umräumaktion vor zwei Wochen wieder zum Werkeln auffordert
  • und für meine Hartnäckigkeit! Ich habe mir gestern -mal wieder- das Stricken beigebracht. Ich habe es schon ein paar Mal versucht, angefangen als Jugendliche, unter der Anleitung meiner Mutter. Aber ich habe es nie weit gebracht und noch nie ein fertiges Endresultat in den Händen gehalten. Doch da war schon lange ein großer Wunsch danach, es zu können. Mein letzter Versuch fand vor einem Jahr um diese Zeit statt, als ich versuchte, für Weihnachten einen Schal im Patentmuster zu stricken. Das gute Stück endete als gehäkelte Version in einer Kiste – unfertig, da ich nicht wusste, wie ich es versäubern muss. Naja, es gefiel mir eh nicht gehäkelt und ich werde es wohl wieder aufrippen…. Nun habe ich mich nochmal rangewagt. Ich tastete mich heran übers Fingerstricken. Eigentlich wollte ich meinen Ältesten damit beschäftigen, aber der hatte keine Lust. und so brachte ich es mir selber bei… Danach hatte ich Feuer gefangen und suchte nach einer Anleitung für etwas ganz Einfaches, das mit meinem vorhandenen Garn funktionieren könnte. Fündig wurde ich in „Heisse Nadel – Last- Minute-Geschenkideen zum Selbermachen“ (vielleicht sucht noch jemand für Weihnachten noch nach einer kurzfristig umsetzbaren Idee zum Selbermachen?).  Ich suchte mir dort das Dreieckstuch aus, einfach kraus rechts gestrickt mit Knötchenrand (jetzt weiß ich auch, was das ist) . Mit Hilfe des ein oder anderen Buches über die Strickgrundtechniken war ich tatsächlich in der Lage loszulegen. Die ersten 10 Reihen waren sehr krampfig und dauerten eeewig. Aber wie durch Zauberhand entstand tatsächlich ein Dreieck  und irgendwann fing ganz langsam eine gewisse Routine an sich einzustellen. Ich schleppte meine Stricksachen mit zum Adventsessen und nachts, nachdem alle Nikolausaktivitäten erledigt waren, saß ich um ein Uhr noch senkrecht im Bett und …  strickte ein paar Reihen.  Heute morgen habe ich schon das Gefühl, dass es flutscht wie Butter, naja zumindest immer mal wieder.  So habe ich mir vorhin selber zugesehen und war fasziniert, dass ich die Nadeln so schwang, wie ich es mir immer herbeigesehnt hatte – ein wahres Hochgefühl! Wenn ich dieses Probetuch aus der Baumwolle, die ich noch hier hatte hinbekomme – mit all seinen kleinen Fehlern und Ungleichmäßigkeiten, dann traue ich mich vielleicht und kaufe mir ein Knäuel schöne Wolle oder Seide, um meinem Tageskind, das diese Woche Geburtstag hat, ein solches Halstuch zu stricken. Er kann es gut gebrauchen, er hat nämlich ein ernsthaftes Sabberproblem! Und dann… dann steht der weiteren Anfertigung von schönen handgestrickten Kostbarkeiten mit Hilfe meiner eigenen Hände nichts mehr im Weg… und vielleicht, ganz vielleicht, ist dann auch mal ein klitzekleiner Pullover für meine Tochter drinn… *träum* bis dahin brauche ich zwar noch eine Menge Ausdauer, aber es hat mich gepackt. Ich werde berichten…
  • Dankbar bin ich auch für meinen Mann, der nach einem langen Tag beim Fußballturnier unseres Mittleren, einem Festessen und spätabendlichen Backaktionen im Auftrag des Nikolauses nachts um eins noch geduldig und glühbirnenverstrahlt neben seiner strickenden Frau im Bett lag um sich noch ne Stunde lang angeregt zu unterhalten – trotz des Wissens, dass ihn heute wieder ein anstrengender Tag erwartet.  Ich habe es total genossen und bin froh und dankbar, ihn an meiner Seite zu wissen.

Meine posts werden sicher nicht immer so lang…

Wenn jemand mitmachen möchte – auf dem eigenen Blog – könnt Ihr gerne in den Kommentaren Euren link hinterlassen. Ich würde mich freuen zu sehen, wofür Ihr dankbar seid und gemeinsam etwas Licht in den Dezember bringen oder zumindest in unsere Gemüter.

Einen schönen Nikolaus Euch allen!

8 Kommentare leave one →
  1. 11/12/2010 12:29 am

    Liebe Katharina,

    bin gerade nochmal wieder auf Deinem Blog gelandet, und habe mich köstlich amüsiert über Deine Strickfortschritte! Genauso ist es mir damals als Jugendliche unter Anleitung meiner Mutter auch gegangen – bis ich Kinder bekommen habe, da habe ich es mir dann auch selbst – und zwar endgültig – beigebracht. Vorher hat es nie geklappt. Erst ein Kinderschal, dann einer für mich, dann sogar eine Strickjacke, für meinen Sohn und eine für mich. Also nicht aufgeben! Ich bin immer noch kein Künstler, aber für einiges reicht es schon und vor allem klebt der Faden nicht mehr so am Finger wie früher. ;-)

    Ich bin heute dankbar für den ersten gemeinsamen Restaurantbesuch mit meinem Mann seit 1, 2, 3 Jahren…? Indisch… war sehr lecker und schön.

    Schöne Weihnachten wünsche ich Dir!

    Jennifer

    • 11/12/2010 2:16 am

      Liebe Jennifer, wie ermutigend dass Du unter ähnlichen Voraussetzungen gestartet bist und es sogar bis zur Strickjacke geschafft hast! Ich habe Hoffnung :D
      Und ob Du eine Künstlerin bist! Deine Puppen sind die Schönsten, die ich finden konnte, und ich habe mich reichlich umgesehen… ich hatte eigentlich vor eine selber zu machen, aber traue es mir noch nicht richtig zu. Da bin ich froh, dass Du Deine Strick- und Nähtalente schon früher zum Leben erweckt hast und nun solch kleine Wunderwerke herstellst.
      Mir klebt zwar nicht der Faden am Finger, aber nach dem ersten Stricktag diese Woche bin ich mit übelsten Verspannungen in Hals und Schultern aufgewacht so habe ich mich verkrampft :-P

      Der erste Restaurantbesuch mit Deinem Mann seit langen, ich kann definitiv nachvollziehen, wie schön sich das anfühlt! Da freue ich mich mit Dir.
      Wie viele Kinder habt ihr beiden?

      Sei herzlich gegrüßt!
      Katharina

  2. 20/12/2010 12:01 am

    Liebe Katharina,

    ich bin mit diesen Blogs bisher nicht so vertraut, bin erst heute darauf gekommen, mal nachzuschauen, ob du mir geantwortet hast, und siehe da! :-)

    Danke nochmal für das Kompliment zu meinen Puppen, im Moment freue ich mich noch ganz besonders doll, sowas zu hören, denn ich bin doch noch sehr am Anfang und der Verkauf läuft sehr schleppend (wobei es jetzt vor Weihnachten ganz gut war)…

    Wir haben zwei Kinder, zwei Söhne von 2,5 Jahren und 6 Monaten. Wie alt sind Eure Kinder nochmal?

    Liebe Grüße zurück,
    Jennifer

  3. 20/12/2010 12:04 am

    PS: Hast Du schon von dem Buch von Karin Neuschütz gehört? Darin ist das Puppennähen sehr schön beschrieben. Auf Grundlage dieses Buches habe ich auch angefangen.

    Was nähst Du denn so? Dein Näh-Arbeitsplatz oben auf dem Foto sieht ja auch gemütlich aus!

    • 20/12/2010 10:56 am

      Hi Jennifer!

      Unsere Jungs sind 6 + 8 und unsere Tochter ist 2.

      Das Buch von Karin Neuschütz hatte ich mir mal aus der Bücherrei geliehen. Das fand ich auch sehr gut. Aber mir fehlt noch das Vertrauen in meine Fähigkeiten alles so umzusetzen, dass es mir auch gefällt. Ich werde mal ausprobieren eine selber zu machen ohne den Druck, sie zu einem bestimmten Anlass fertig haben zu müssen. Auf Dawanda habe ich auch mal in einem Shop ready-to-sew-Sets gesehen, die alle benötigten Materialien und bereits zugeschnittene Stoffteile enthielten, vielleicht wär das was für den Anfang… Besonders Respekt habe ich ja vor den Haaren!

      Ansonsten nähe ich zur Zeit eher Papier als Stoff. Ich versuche mich hin und wieder an Kinderklamotten, Kissen, kleinen Tieren usw. und habe auch mal probiert, nach einem Schnittmuster ein Kleid für mich zu nähen. Aber am liebsten nähe ich frei Schnauze… Ich würde gerne mehr Klamotten nähen und das Quilten möchte ich auch bald mal versuchen. Ansonsten macht mir das Sticken Spass und ich hoffe, dass ich meine Strickfähigkeiten noch weiter ausbauen kann ;o)

      Und was machst Du gerne selber wenn Du nicht gerade an Deinen kleinen Schützlingen werkelst?

  4. 30/12/2010 8:59 pm

    Hi Katharina,

    ich hoffe, Ihr hattet ein paar schöne Festtage!

    Ich habe auch letztens einen Nähkurs mitgemacht, ein paar Stunden am Sonnabend, das ließ sich mal ganz gut machen mit Baby (der war zu Hause bei Papa bzw. Papa und Oma und mit abgepumpter Milch versorgt). Habe dort eine Jacke aus Wollwalk für meinen 2,5-jährigen genäht. Sie wird aber wohl erst nächsten Herbst passen. Aber lieber zu groß…

    Was ich sonst gerne mache… eigentlich singe ich sehr gerne, meist im Kirchenchor, früher schwedischer in Hamburg, aber das lässt sich nicht mehr machen jetzt mit den Kindern; jetzt Stadtkantorei hier in der nahen Kleinstadt. Außerdem nehme ich ab und an Gesangsstunden (jetzt auch nicht mehr so regelmäßig wie früher. Durfte in der schwedischen Kirche häufiger mal was solo singen und bin dadurch darauf gekommen.

    Meine andere Leidenschaft sind Sprachen, nicht zuletzt schwedisch, aber auch französisch mag ich sehr gerne, und die entsprechenden Länder. Aber französisch ist sehr eingerostet. Schwedisch habe ich sehr viel gelesen und auch gesprochen in besagter schwedischer Kirche, darum habe ich das wohl ganz gut dauerhaft verinnerlicht, auch wenn es im Moment auch kaum angewandt wird.

    Mir fällt gerade ein – ist Ronja gut aufgenommen worden von Deiner Kleinen? Sie saß ja nun bestimmt unterm Weihnachtsbaum, oder?

    Vielleicht hören wir ja mal wieder.

    Ich wünsche euch erst einmal einen tollen Jahreswechsel und alles Liebe für 2011!

    Liebe Grüße
    Jennifer

    • 07/01/2011 12:44 am

      Hi Jennifer,
      Ich habe Dein Kommentar eben erst gelesen, da wir im Urlaub waren. Joa, die Feiertage waren ganz schön und Weihnachten herrlich ungeplant – eine Wohltat.
      Wow, Du singst im Chor und nimmst Gesangsstunden? DAVON träume ich schon lange bzw. habe es schon ewig auf meinem daswillichunbedingt malindieTatumsetzen-Zettel… Hast Du schwedische Wurzeln, oder wie kommst Du zu dieser Sprache?

      Die Kleine hat Ronja gleich heftigt umamrt, um sie kurz darauf in ihrer unbekümmerten Art auf den Boden zu werfen… so isse. Nun schläft Ronja jede Nacht in ihrem Bett und kommt so täglich in den Genuß diverser schaurig schöner Einschlaflieder. Ich denke sie wird eine ganz musikalische werden.

      Ich sende Dir ganz liebe Grüße!
      Katharina

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